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Forschungsprojekt

andere räume  →  knowledge through art

Dieses Leitmotiv setzen sechs Künstler_innen und drei Wissenschaftler_innen in ihren jeweiligen Disziplinen um: Musik, Philosophie, Regie, Konzeptkunst, Musikpädagogik, Literatur, Soziologie, Komposition, Bühnenbild, Medienkunst. Die arteigenen Arbeitsmethoden und -prozesse sind Diskursgrundlage bei den regelmäßigen Treffen der Gruppe – im Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft.

Der wechselseitige Austausch reicht von der Kristallisation der Ideen bis zu deren Umsetzung in fertige Produkte. Werks÷Geheimnisse sind erlauschbar. Durch Begleiten, Beobachten, Befragen und Kommentieren künstlerischer und wissenschaftlicher Arbeitsweisen werden unterschiedliche Formen von Erkenntnisgewinn und -darstellung ausgelotet; Reflexion und Dokumentation der Entstehungs- und Erkundungspro-zesse von fünf anderen räumen fügen sich zu einem exemplarischen Echo-Raum für Künste und Wissenschaften. Dort geben individuelle Denk- und Praxis-Haltungen einander Resonanz. Dort entwickeln sie im Bezug aufeinander ihre Positionen. Dort zeigen sich Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzbarkeit.

Das Projekt knowledge through art enthält sich bewußt der Versuchung, eine Metatheorie über unterschiedliche Erkenntnisformen in Wissenschaft und Kunst zu formulieren; weder als hypothe-tischen Ausgangspunkt, noch als angestrebtes Ergebnis. Stattdessen steht ein füreinander offenes Fragen am Beginn und ein – auch in seiner Form – offenes Resultat des Austausches am Ende des Forschungsprozesses. Divergentes und Gemeinsames werden nicht behauptet, sondern als Erfahrung anschaulich. Voraussetzung dafür ist wechselseitige Offenheit für die Differenz in den Zugangsweisen zur Welt.

Ein Austausch zwischen Künsten und Wissenschaften, der gerade nicht auf einer Metaebene stattfinden und in Darstellung und Selbstdarstellung münden will, braucht die konkrete Arbeit an einem aktuellen Thema, anhand dessen die verschiedenen Zugänge der beteiligten Künste und Wissenschaften identifiziert, verglichen und einander genähert werden können. Als ein solches Thema, das sowohl historische als auch aktuelle Relevanz besitzt und als Herausforderung in die beteiligten Künste und in die beteiligten Wissenschaften hineinspielt, identifiziert das Projekt das komplexe Verhältnis zwischen Räumen und Prozessen.

Welche künstlerischen und wissenschaftlichen Konsequenzen lassen sich ziehen aus einer Feststellung des französischen Philosophen Michel Foucault? Er konstatiert bereits 1967, dass „die heutige Unruhe grundlegend den Raum betrifft“, das Nebeneinander und Auseinander, das Miteinander und das Gegeneinander. Jedoch will das Forschungsprojekt keine weitere Theorie der von Foucault behaupteten Raumrevolution entwickeln, sondern die Auseinandersetzung mit konkreten Räumen und real stattfindenden Prozessen zum Ausgangspunkt nehmen, um der Frage nach dem erkenntnisgenerierenden Potential einer Kooperation von Kunst und Wissenschaft nachzugehen. Diese konkreten Räume sind gleichwohl besondere Räume, die durch ihren Charakter als instabile Räume, Übergangsräume, Ermöglichungsräume, Zeiträume, durchpauste Räume, Weichbilder, Zonen der Stille, des Ereignislosen, des Leeren, des Offenen usw. ausgezeichnet sind.

Mehr dazu findet sich auch und gerade in den showrooms dieser Webseite.
Das Projektteam bilden:

der Philosoph Wilhelm Berger (Universität Klagenfurt)  →  showroom ergehen
die Musikpädagogin Ursula Brandstätter (Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz)  →  bruckneruni.at/Universitaet/Leitung/Rektorat
der Konzeptkünstler Adreis Echzehn (Baiern)  →  showroom al niente
die Bühnenbildnerin und Regisseurin Janina Janke (Berlin)  →  showroom un.known spaces
die Komponistin Katharina Klement (Wien)  →  showroom monde
der Musik- und Medienkünstler Maurice de Martin (Bern)  →  showroom un.known spaces
die Regisseurin und Schauspielerin Ursula Mihelic (Wien)  →  showroom monde
die Soziologin Elfie Miklautz (Wirtschaftsuniversität Wien)  →  showroom al niente
und der Schriftsteller Josef Winkler (Klagenfurt)  →  showroom dark chambers

Das Projekt ist gefördert vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) im Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK).

 

jaja, albern *
und trotzdem eine andächtige betbrigade, während innerer einkehr fürbitte verrichtend,
eingeschlossen karl may, den stifter des hintergründigen kirchenfensters

*  ein bär traf im ural ein gnu
und blinzelte ihm zärtlich zu
da sprach das gnu zu dem uralbärn
du bist heut wieder ziemlich albern
(© f. fesl)